19. Mai 2022
Es ist wieder soweit, die Stadt Ulcinj (Montenegro) rüstet sich für die Touristensaison indem es die Hundefänger losschickt.
Der Bürgermeister von Ulcinj, Herr Aleksandar Dabovic hat gestern auf seiner Facebookseite (https://www.facebook.com/ul.aleksandar.dabovic/posts/379970500852322) öffentlich mitgeteilt, dass er die Strassen von Ulcinj von Hunden «befreien» will, da sie offenbar eine Gefahr für die Touristen darstellen. In Gefahr ist aber lediglich das Image von Ulcinj als Feriendestination, wenn die Touristen «mitbekommen» wie tierschutzwidrig die Hunde teilweise behandelt werden.
Nachfolgend: Google Translation seines Aufrufes:
Die Aktion zur Entfernung und Pflege von streunenden Hunden hat begonnen.
✅ Um die Sicherheit zu verbessern und mich auf die Touristensaison vorzubereiten, habe ich heute ein außerordentliches Treffen mit dem Direktor der Kommunaldienste*) und dem Kommandanten der Kommunalpolizei über den Beginn des Fangs durch Menschen und die Pflege von streunenden Hunden und anderen streunenden Tieren abgehalten, ein seit langem bestehendes Problem, das ein Risiko für die Bürger darstellt und das Image der Stadt vor Beginn der Touristensaison verzerrt.
🗣 Appell an alle Bürger, jeden Fall von unverantwortlicher Haltung, Vernachlässigung und Missbrauch von Tieren zu melden, damit die zuständigen Institutionen*) rechtzeitig alle rechtlichen Maßnahmen ergreifen und einleiten können.
*) Anmerkung: Die Hundeentsorgung untersteht der Müllabfuhr…..
Viele Hunde werden es aber gar nicht bis ins Asyl (städtisches Tierheim) schaffen, da sie vorher vergiftet werden. Und diejenigen, die lebend im Asyl ankommen, werden dort unter schlimmen Bedingungen dahinvegetieren müssen. Die Hunde werden nicht regelmässig gefüttert. Ohne Spenden von Touristen und von ausländischen Organisationen würden die Hunde wohl überhaupt kein Futter erhalten! Viele Hunde liefern sich Beissereien um ein Stück trockenes Brot (offenbar beliefert eine Bäckerei das Tierheim gelegentlich mit trockenem Brot). Eine tierärztliche Versorgung ist nicht gewährleistet. Zudem ist das Tierheim gar nicht für eine solche Menge von Hunde konzipiert. Offizielles Bildmaterial gibt es keines, da der Eintritt und das Fotografieren strengsten verboten sind
Aber offenbar ist es einfacher, die Hunde zu «entfernen» anstatt die fehlbaren Hundehalter zur Verantwortung zu ziehen. Bei den Hunden auf den Strassen von Ulcinj handelt es sich ja nicht um wilde Hunde, die Menschen gefährden, sondern es sind alles ehemalige Haushunde, die von ihren Besitzern einfach auf der Strasse «entsorgt» wurden. Diese verantwortungslosen Menschen gehören bestraft, und nicht die Hunde, die auf der Suche nach Futter notgedrungen auch Menschen anbetteln.
Was können wir tun? Protestieren und hoffen, dass sich möglichst viele Menschen uns anschliessen und zumindest schriftlich ihren Unmut über diese unmenschliche Vorgehensweise kund zu tun. Wir werden so viele Tierschutzvereine wie möglich über die Situation vor Ort informieren.